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Informationen und Fotos über Catania und die Provinz
Die Provinz rund um Catania liegt an Ostküste Siziliens am Ionischen Meer. Nördlich der Hauptstadt Catania erhebt sich der Vulkan Ätna, der die gesamt Provinz überragt. Mit über 1 Mio. Einwohnern zählt das Gebiet zu den am dichtesten besiedelten Provinzen Siziliens.
Die nach Palermo zweitgrößte Stadt Siziliens liegt an der Ionischen Küste sowie am Fuße des Ätna, der als der größte aktive Vulkan Europas gilt. Catania ist Universitätsstadt und hat dadurch ein junges, lebendiges und dynamisches Flair und in kultureller Hinsicht einiges zu bieten. Andererseits kämpft die Stadt gegen ihren schlechten Ruf an, gegen laute, ungepflegte Vororte und eine extrem hohe Kriminalitätsrate. Ein Besuch lohnt trotzdem, schon allein wegen der spätbarocken Altstadt, die die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt hat.
729 v. Chr. wurde die Stadt als Griechensiedlung unter dem Namen Katane gegründet. Im Laufe ihrer Geschichte mauserte sie sich zum Machtzentrum in der Region und zählte über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Kolonialherren (Römer, Byzantiner, Sarazenen, Normannen, Bourbonen). Mehrmals wurde die blühende Handelsstadt durch einen Ausbruch des Ätna vernichtet, erstand jedoch immer wieder aus den Ruinen auf. Im 17. Jh. wurde die Stadt quasi komplett ausradiert, nachdem im Abstand von nicht einmal 30 Jahren zunächst ein Vulkanausbruch und anschließend ein schweres Erdbeben über die Gegend hinwegfegten.
Das Konzept zum Wiederaufbau entstammte der Feder des berühmten Stadtarchiketen Vaccarini. Planmäßig entstand ein neues Straßennetz aus den bis heute das Stadtbild prägenden, sich rechtwinklig kreuzenden Straßen (Via Vittorio Emanuele in Ost-West- und Via Etna in Nord-Süd-Richtung) mit der Piazza Duomo als Schittpunkt. Als Baumaterial der zahlreichen prachtvollen Palazzi und Kirchen im Barockstil diente das schwarze Lavagestein, das durch den Vulkanausbruch in Mengen vorhanden war. Leider wirkt dadurch das Erscheinungsbild der Altstadt auf den ersten Blick recht düster.
Piazza del Duomo
Der Domplatz ist inzwischen für den Verkehr gesperrt. In seiner Mitte erhebt sich das Wahrzeichen Catanias, die Fontana dell’Elefante, ein Elefant aus schwarze Lavagestein, der einen ägyptischen Obelisken aus hellem Granit auf dem Rücken trägt. Elefant und Obelisk gehörten ursprünglich nicht zusammen und wurden erst beim Wiederaufbau zu einer Einheit. Der Elefant wird von den Einheimischen „Liotru“ genannt und besitzt der Legende nach Zauberkräfte, die Schutz vor der zerstörenden Kraft des Ätna bieten.
Im Osten des Domplatzes erhebt sich der Dom, die Cattedrale di Sant’Agata, die der Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Agata, geweiht ist. Die ursprüngliche Kirche stammte aus dem 11. Jh. und wurde von den Normannen als Wehrkirche erbaut. Heute punktet der barocke Bau mit einer prächtigen Marmorfassade und einem von antiken Säulen gestützten Inneren. Hier befinden sich neben den Reliquien der Heiligen Agata auch die Grabstätte des aus Catania stammenden und jungverstorbenen Komponisten Vincenzo Bellini sowie die letzten Ruhestätten der aragonischen Könige.
Jedes Jahr, sowohl vom 3. bis zum 5. Februar als auch am 17. August finden in Catania Festlichkeiten mit Umzügen zu Ehren der Heiligen Anna statt.
Auf der Südseite der Piazza del Duomo befindet sich das „Museo Diocesan“ (Diözesanmuseum). Darüber hinaus wird die Piazza gesäumt von prächtigen Palazzi, so dem Palazzo degli Elefanti, der heute das Rathaus beherbergt, sowie dem Palazzo Chierici, der früher Sitz eines Priesterseminars war.
Via Etna
Die teilweise für den Verkehr gesperrte wichtigste Einkaufsstraße der Stadt führt direkt vom Domplatz zum Ätna. Auf einer Länge von ca. drei Kilometern reihen sich hier teils teure Geschäfte, Gelaterien und Cafés sowie zwei weitere Plätze. Zum einen die Piazza Università mit dem Palazzo dell’Università, dem prächtigen Universitätsgebäude, das ebenso von Vaccarini entworfen wurde wie der nahegelegene Palazzo Sangiuliano. Ein Geheimtipp ist auch das Grand Café Tabacco mit seinem ausgezeichneten Dolci- und Kuchenangebot.
Der nächste Platz, der sich in Richtung Ätna anschließt, ist die Piazza Stesicoro. Hier finden in den Sommermonaten klassische Konzerte statt. Außerdem sind hier die Reste eines römischen Anfiteatro zu sehen. Das antike Theater, aus Marmor und Lavagestein erbaut, bot 7000 Sitzplätzes und zählte zu seiner Entstehungszeit zu den größten Theatern Siziliens. Leider wurde es im Laufe der Geschichte teilweise überbaut.
Noch ein Stückchen weiter nordwärts in Richtung Ätna liegt eine grüne Oase Catanias, die Villa Bellini. Es ist ein Stadtpark, der dem berühmten Komponisten der Stadt, Massimo Bellini, gewidmet ist. Neben einer Statue des Komponisten, lockt hier vor allem die Aussicht auf den Vulkan inmitten hübscher Gärten und schattenspendender Bäume.
Teatro Bellini und Museo Belliniano
Das Theater wurde nach dem bedeutenden italienischen Opernkomponisten Vincenzo Bellini benannt, der aus Catania stammte. Es befindet sich im südlichen Teil der Stadt auf dem gleichnamigen Platz, nördlich der Ost-West-Achse Via Vittorio Emanuele. Das nostalgische Innere des Theaters ist sehenswert, allerdings bedarf es zur Besichtigung einer offiziellen Führung bzw. dem Besuch einer Aufführung (Spielzeit Herbst, Winter, frühes Frühjahr). Ein Museum (Museo Belliniano), das dem berühmten Komponisten gewidmet ist, befindet sich an der Piazza San Francesco.
Via Crociferi
Hier, westlich der Piazza del Duomo an der Via Vittorio Emanuele, zweigt die Prachtstraße Via Crociferi ab und führt in Richtung Norden Es ist eine der schönsten Straßen der Stadt, an der sich Barockkirchen und barocke Palazzi (alle aus dem 18. Jh.) aneinander reihen.
Teatro Romano
Folgt man der Via Vittorio Emanuele ein wenig weiter Richtung Westen, gelangt man zu den Ruinen des Teatro Romano, dem römischen Theater.
Palazzo Biscari
Südlich der Via Vittorio Emanuele, an der Via Museo Biscari, liegt der wohl bedeutendste Palazzo von Catania. Im Auftrag der Familie Paternò Castello principi di Biscari wurde 1695 mit seinem Bau begonnen. Die beeindruckende Fassade war zum Meer hin ausgerichtet (der Palazzo stand damals direkt am Meer) und sollte von den vorbeifahrenden Schiffen gesehen werden können. Das Innere des Palazzo und der Festsaal zeigen Stilelemente des Rokoko. Da sich der Palast heute in Privatbesitz befindet, ist er nicht zu besichtigen, lediglich der Ballsaal kann für Veranstaltungen gebucht werden.
Chiesa di San Nicolò
Eine weitere interessante Kirche ist die Chiesa di San Nicolò an der Piazza Dante. Aufgrund des Erdbebens von 1693 wurde der monströse Bau nie fertiggestellt, so dass die wuchtige Säulenfassade wie auch das gigantische Innere unvollendet blieben. Die Kirche gehört zum benachbarten Benediktinerkloster Monastero di San Niccolò d’Arena aus dem Jahr 1703, das wiederum Teil der Universität ist und eine der bedeutendsten Bibliotheken Siziliens beherbergt. Hier lohnen die Besichtigung eines prächtigen Kreuzgangs und prähistorischer Ausgrabungen aus griechischer und römischer Zeit.
jüdisches Viertel von Catania (Giudecca)
Zum jüdischen Friedhof und den alten jüdischen Bädern gelangt man an der ‚Porta Judicello’.
Castello Ursino
Das Stadtschloss befindet sich etwas außerhalb des Zentrums südwestlich der Piazza Duomo an der Piazza Federico di Svevia. Es wurde im 13. Jh. für den Stauferkönig Friedrich II. in direkter Meeresnähe erbaut. Durch den Ätnaausbruch im Jahr 1669 wurde es nicht geschädigt, die Lavamassen umschlossen aber das Kastell und schoben die Küstenlinie weiter ins Meer hinaus. Im 14 Jh. diente das Kastell als Residenz der aragonischen Könige. Derzeit befindet sich das Stadtmuseum (museo civico) im Kastell. Gezeigt werden sowohl archäologische Funde als auch eine Gemäldesammlung.
Le Ciminiere
Das Kulturzentrum nordöstlich des Hauptbahnhofes hat seinen Namen („le ciminiere“ bedeutet „die Schornsteine“) den Fabrikschloten eines ehemaligen Schwefelwerks zu verdanken, die sich in der modernen Struktur des Gebäude wiederfinden. Neben Festivals, Musik-, Tanz- und Theaterveranstaltungen finden in Le Ciminiere Wechselausstellungen statt. Außerdem gibt es ein Kinomuseum („Museo del Cinema“) sowie das „Museo dello Sbarco“, das sich der Geschichte der alliierten Landung auf Sizilien während des 2. Weltkriegs widmet.
Straßenmärkte
Neben der prachtvollen Barockarchitektur der Kirchen und Palazzi ist Catania berühmt für seine Straßenmärkte, wo man hautnah den Alltag der Einheimischen miterleben kann. Da ist an erster Stelle der Fischmarkt, La Pescheria, zu nennen, der werktags (jeweils morgens) in der Via Pardo (hinter der Piazza del Duomo) stattfindet. Und auch den angrenzenden Lebensmittelmarkt empfindet man wegen der Fülle des Fleisch-, Käse-, Obst- und Gemüseangebots fast wie eine große Theaterbühne. Ein weiterer Markt, La Fiera, befindet sich auf der Piazza Carlo Alberto. Hierbei handelt es sich mehr um einen Flohmarkt, auf dem neben Obst- und Gemüse u. a. auch Kopien teurer Designerartikel und Raubkopien von CDs verkauft werden.
2013 wurde der Vulkan von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
Majestätisch, aber auch bedrohlich dominiert der mit 3329 m höchste Berg Italiens südlich der Alpen das östliche Sizilien, thront quasi über Catania und der gesamten Region. Der Ätna liegt in einer Zone hoher seismischer Aktivität: An dieser Stelle schiebt sich die afrikanische Kontinentalplatte unter die europäische. IAußerdem liegt genau hier die so genannte Messina-Verwerfung, d. h. die Straße von Messina senkte sich hier einst ab, was Sizilien vom Festland trente. Diese komplexe tektonische Situation fördert sowohl den Vulkanismus des Ätna als auch die Neigung zu Erdbeben in der Region.
Verschiedene Ausbrüche des immer noch aktiver Vulkans bedrohen auch in jüngster Zeit Ätnarandgebiete. Auch der internationale Flughafen von Catania musste schon des öfteren wegen Vulkanaschewolken geschlossen werden.
Der Berg umfasst ein Gebiet von über 140 km. Zu den vier Hauptkratern kommen über 200 Nebenkrater. Spektakulär ist ein Ausbruch in den Hauptkratern, häufiger und gefährlicher sind allerdings die Eruptionen in den Nebenkratern entlang der Berghänge. Da sie überraschend kommen und den Bergdörfern näher liegen, ist ihre Wirkung zerstörerischer. Die seismischen Aktivitäten des Vulkans werden von Kontrollstationen und Satelliten ständig überwacht.
Seit dem ersten nachgewiesenen Ausbruch, der sich ca. 1500 v. Chr. ereignete, hat man mehr als 200 Eruptionen unterschiedlicher Intensität dokumentiert. Die mit Abstand schlimmste Verwüstung richtete der Ausbruch von 1669 an. 16 Städte, u. a. ein Teil von Catania wurden unter dem gewaltigen Lavastrom am Südhang des Vulkans begraben. Die Katastrophe forderte mehr als 12000 Menschenleben. Auch jüngere Ausbrüche, zuletzt in den Jahren 2001 bis 2007, gingen über die Südseite und richtete heftige Schäden in der Infrastruktur an. Auch am 16. Februar 2021 zog eine große Aschewolke über Catania hinweg.
1987 wurde ein knapp 59.000 ha großer Nationalpark eingerichtet, der das gesamte Ätna-Gebiet umfasst. Der „Parco Regionale dell’Etna“ ist in vier Schutzzonen unterteilt:
-Zone A mit 19.000 ha umfasst die unbesiedelten Hochlagen des Vulkans, in denen der Natur möglichst freier Lauf gelassen werden soll.
-Zone B befindet sich unterhalb der Zone A. 26.000 ha verteilen sich teilweise kleinen Privatbesitz, der landwirtschaftlich genutzt wird. Auf den fruchtbaren Lavaböden wird vor allem Wein angebaut.
-Zone C und Zone D gehören zum 14.000 ha großen Vorpark, der auch Umwelt schonende, touristische Nutzung gestattet.
Neben der Schutzzoneneinteilung sind es die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse, die je nach Höhenlage der Parklandschaft ein völlig anderes Bild verleihen. Während die unteren Regionen durch Zitrusfrüchte, Obstbäume und Weingärten geprägt sind, wachsen ab 1100 m Kastanien und Steineichen und noch weiter oben bis zur Baumgrenze sind es die Birken und Buchen die das Bild beherrschen bis sie vom wuchtigen, schneebedeckten Gipfel abgelöst werden.
Da das Vorwarnsystem größere Vulkanaktivitäten rechtzeitig anzeigt, kann der Berg mit einer gehörigen Portion Vorsicht bestiegen werden. Schon der Kontrast zwischen den unwirtlichen Lavawüsten und der herrlichen Fernsicht lohnen den Aufstieg. Empfehlenswert ist allerdings dies nicht auf eigene Faust zu versuchen, zumindest dann, wenn man beabsichtigt, über das Ende der Straße hinaus weiter hoch bis zum Krater zu gelangen. Die Führer kennen die Tücken des Bergs, sind über Veränderungen und Umgestaltungen von Verkehrswegen und -möglichkeiten auf dem Laufenden, geben Ihnen mehr Sicherheit und können den Touristen darüber hinaus noch interessante Informationen liefern.
Wenn Sie den Aufstieg doch allein versuchen wollten, sollten Sie zumindest nicht die Fahrwege der Allradbusse verlassen, gesperrte Gebiete auf keinen Fall betreten und einkalkulieren, dass es in der Höhe selbst an heißen Sommertagen empfindlich kalt werden kann und Wetterumschwünge an der Tagesordnung sind.
Es gibt zwei Routen, über die sich die meisten Touristen dem Gipfel nähern:
Die Nordroute führt über Piano Provenzano, einer kleinen Skistation, die sich ca. 16 km oberhalb von Linguaglossa befindet. Hierher gelangt man aber nur mit dem eigenen Pkw, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Von Piano Provenzano werden von Mai bis Oktober Jeeptouren angeboten, entweder ein zweistüdiger Ausflug zum Pizzi Deneri und dem Vulkanobservatorium oder eine Tour zum Hauptkrater, die 3 Stunden dauert.
Die Südroute ist weitaus stärker frequentiert. Hier ist der Ausgangspunkt die 700m hoch gelegene Kleinstadt Nicolosi, von der eine kurvenreiche Strecke zum Rifugio Sapienza führt. Von hier gelangt man mit einer Seilbahn zur Bergstation in ca. 2500 m Höhe. Man kann den Weg aber auch auf einer Piste zu Fuß zurücklegen. Für den steilen An- und Abstieg werden ca. vier Stunden benötigt. Von der Bergstation La Montagnola fahren Allradbusse weiter nach oben bis auf 2920 m Höhe zum Torre del Filosofo, der zu Füßen des Südkraters liegt. Wer möchte kann auch die ganze Strecke zu Fuß zurücklegen, sollte dann aber mindestens vier Stunden pro Strecke einkalkulieren. Ob sich die Strecke wirklich lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab, zum einen ist das Wetter entscheidend, denn nur bei klarer Sicht, wird die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Andererseits bestimmt auch die Vulkanaktivität, wie weit man sich einem der vier Krater (Bocca di Nord-Est (Nordostkrater), Voragine, Bocca Nuova (jüngster Krater) und Cratere Sud-Est (Südkrater) nähern darf. Die meisten Touristen besuchen den sehr aktiven Cratere Sud-Est, der einen perfekt geformten Kegel hat, bzw. den jüngsten Krater.
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Frau Elisa Santoni
Herr Davide Azzaroni
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