Informationen und Fotos über Trapani und die Provinz

Zu den „Isole Egadi“ gehören die kleinen Inseln Favignana, Levanzo und Marettimo, die alle drei in Küstennähe liegen und mit dem Schnellboot von der Hafenstadt Trapani in kurzer Zeit erreichbar sind. Ihre Hauptattraktion ist das kristallklare Wasser, was sie für Taucher zu einem wahren Paradies macht. Für Badefreunde hat Favignana Sandstrände zu bieten, die beiden anderen Inseln haben ausschließlich Felsenküste.

Favignana ist die größte der drei Inseln und hat die Form eines Schmetterlings (ital. farfalla). Der Hauptort gleichen Namens, an der Nordküste in einer Bucht gelegen, begrüßt die Besucher bei der Ankunft mit einem quirligen, bunten Hafenleben. Hier bieten die Fischer fangfrische Meerestiere an. Gegenüber liegt die ehemalige Thunfischfabrik, die in den Morgenstunden besichtigt werden kann. Der Ort ist nicht sehr groß und somit bequem zu Fuß zu erkunden. Da die meisten Touristen ohne Auto auf die Insel kommen, ist das Ortsbild geprägt von Reisenden, die mit ihren Koffern unterwegs sind. Das ausgesprochen sehenswerte Kleinstädtchen hat zwei bedeutende Plätze. Vom Fähranleger kommend erreicht man zunächst Piazza Europa, um dann über die Fußgängerzone Via Vittorio Emanuele zum eigentlichen Hauptplatz, der Piazza Madrice, zu gelangen. Hier warten viele Kneipen und Restaurants auf Gäste, und vor allem abends spielt sich das Leben auf diesem Platz ab. Wer noch weiter durch die Gässchen wandert, gelangt zu einem Amphitheater, in dem gelegentlich auch Veranstaltungen stattfinden. Ein kleiner Tipp: In der Woche vor Ostern finden in Favignana Passionsfestspiele statt. Bei dem sehr aufwendigen Spektakel ist nach Einbruch der Dunkelheit das gesamte Städtchen auf den Beinen, viele von ihnen als Mitwirkende. Um zu den weiter außerhalb des Ortes liegenden Badestränden und –buchten zu gelangen, ist ein Fahrrad oder ein Roller sehr nützlich, die man überall auf der Insel leihen kann. Als schöne Strände gelten im Süden z. B. Miramare und Lido Burrone, bzw. die Buchten Cala Rossa oder Cavallo, um nur einige zu nennen.

Das kleine Städtchen befindet sich noch etwas abseits der Touristenrouten. Das historische Zentrum wird geprägt durch eine Vielzahl von Renaissance- und Barockbauten, so dass ein Bummel durch die Altstadt und ein Besuch der zahlreichen Kirchen oder des städtischen Museums an der Via Garibaldi durchaus lohnenswert ist.

Hinterland von Castelvetrano
östlich von Castelvetrano schließt sich das Gebiet um den Oberlauf des Belice-Flusses an. Hier hat das schwere Erdbeben von 1968 große Verwüstungen hinterlassen, deren Auswirkungen bis heute sichbar sind. Viele Ortschaften wurden völlig zerstört und z. T. nicht an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Im Fall von Santa Margherita di Belice entstand der neue Ort nebenan. Die zu Schutt und Asche gefallenen Häuser sind erhalten geblieben, als Mahnmal für die Kraft der Naturgewalten. Die Ruinen des alten Ortes Gibellina liegen sogar 16 Kilometer entfernt von Gibellina Nuova. Hier ging man noch einen Schritt weiter und ließ von einem Bildhauer den alten Ort mit seinen zerstörten Häuserresten komplett in Beton verkleiden. Auf diese Weise entstand ein immenses Kunstwerk, in dem Besucher umhergehen können. Die Kulisse wird teilweise auch für Theaterfestspiele genutzt.

Im Hinterland von Mazara del Vallo befindet sich dieser antike Steinbruch, der das Material für die prachtvolle Tempelanlage von Selinunte lieferte. Von Wildblumen übersät liegen die hellgelben Steine und teilweise schon verzierten Säulen heute inmitten von Olivenbäumen, was dem Gelände einen sonderbaren Zauber verleiht.

Bereits die Anfahrt über die Serpentinenstraße hinauf auf den 751 m hohen Monte Erice ist spektakulär. Von hier oben hat man eine atemberaubenden Sicht über Trapani und die Salinen. Weiter schweift der Blick über die flache südliche Küste und die Berge im nördlichen Teil der Insel bis hin zu den ägädischen Inseln und an klaren Tagen sogar bis nach Pantelleria. Wer bis hier oben hin gefahren ist, hat im gleichnamigen kleinen örtchen das Gefühl, nicht mehr in Sizilien, sondern eher in einem mitteleuropäischen Städtchen zu sein. Mit seinen gepflasterten engen Gässchen, den Torbögen und Blumen geschmückten Innenhöfen erscheint Erice wie ein Schatzkästlein, das immer wieder neue Schönheiten offenbart. Das „Mitteleuropa-Gefühl“ wird dadurch verstärkt, dass selbst im August, wenn im 15 km entfernten Trapani die Luft vor Hitze flimmert, hier oben immer noch angenehme Temperaturen herrschen. Die Kehrseite ist aber auch, dass sich auf dem Gipfel des Monte Erice häufig Wolken fangen und das Städtchen nicht selten nebelverhangen ist.

Vor der Küste zwischen Marsala und Trapani liegt die nur einen Quadratkilometer große Insel San Pantaleo, berühmt durch ihre archäologische Stätte Motya (ital. Mozia). Schon im 8. Jh. v. Chr. entstand hier durch die Phönizier eine Handelssiedlung, die ab dem 6. Jh. v. Chr. von den Karthagern zu einer Festung ausgebaut wurde.

Hier ist es der Wein, der die Stadt berühmt machte. Viele der „Bagli“ oder „Stabilimenti“, in denen die zumeist äußerst süßen Marsala-Weine gekeltert werden, bieten Besichtigungen mit Verkostungen an.

Dem kleinen Städtchen Mazara del Vallo, an der Westküste Siziliens gelegen, kommt eine große Bedeutung zu, handelt es sich doch um den größten Fischereihafen der Insel. Auch gilt der Ort als Afrikas Außenposten in Italien. Nirgendwo sonst leben wohl so viele, vornehmlich tunesische Immigranten wie in Mazara.

Die Stadt ist ein phönizische Gründung, gelangte nach dem Aufschwung Selinuntes unter griechischen Einfluss und wurde durch die Karthager 409 v. Chr. zerstört. Die Araber von hier aus die Insel und machten die Stadt im 9. Jh. zu ihrem Hauptstützpunkt auf Sizilien. Diese Blütezeit setzte sich auch unter der Normannenherrschaft (ab Ende 11. Jh.) fort. Erst Anfang des 19. Jh. sank die Bedeutung der Stadt.

Heute wirkt der Ort eher beschaulich. Wie ein kleiner Würfel liegt das Zentrum Mazaras hinter dem Hafen, linker Hand an der Mündung des Flüsschens gleichen Namens. Tag für Tag starten von hier mehrere hundert Fischerboote, deren Fang später auf dem Fischmarkt verkauft wird, der sich nördlich des Hafens vor der kleinen Chiesa di San Nicolò Regale befindet. Es sind vor allem die Nordafrikaner, die ihr Geld mit dem Fischfang verdienen und das sich noch weiter im Norden anschließende Kasbah-Viertel rund um die Via Bagno dominieren. Hier herrscht orientalisches Flair und ein Labyrinth aus kleinen Gassen und Sträßchen erinnert an die Zeit, als Mazara Hauptstützpunkt der Araber auf Sizilien war. östlich der Kasbah schließt sich die eigentliche Altstadt an, die im Norden durch den Corso Vittorio Veneto und im Osten durch die Hauptgeschäftsstraße, den Corso Umberto, begrenzt wird. Letzterer führt fast bis hinunter um Meer und trifft dort auf die Ruinenreste des ehemaligen Normannenkastells neben einem schattigen Park mit uraltem Baumbestand.

Die letzte Achse des beinah rechteckigen historischen Zentrums bildet der Lungomare Mazzini, der auf südlicher Seite den langen Strandabschnitt von der Altstadt trennt. Egal, ob man aus östlicher oder aus westlicher Richtung über die Strandpromenade wandert, von jeder Seite beherrscht die Cattedrale del San Salvatore den Blick. Die barocke Kirche stammt ursprünglich aus dem 11. Jh. und bekam erst im 17. Jh. ihr heutiges Erscheinungsbild. Sie flankiert die Piazza della Repubblica, das sog. Herz der Stadt. Der Platz wird noch von zwei anderen respektablen Gebäuden aus dem 18. Jh. gesäumt, dem Seminario die Chierici, in dem sich das Diözesanmuseum befindet und dem gegenüberliegenden Seminario Vescovile, das mit einem Portikus aus 11 Bögen beeindruckt. Leider verschandelt die vierte Seite mit dem hässlichen Bürogebäude aus der Mussolini-Zeit den Gesamteindruck des Platzes.

Nicht versäumen sollte man einen Besuch des Museo del Satiro, das sich in einer ehemaligen Kirche (Sant’Egidio) an der Piazza Plebiscito befindet. Das Museum zeigt maritime archäologische Funde. Die eigentliche Attraktion ist aber eine Bronzestatue mit dem Titel „il satiro danzante“. Dargestellt wird ein tanzender Jüngling mit zurückgeworfenem Kopf, ausgestreckten Armen und fliegenden Haaren. Die Figur stammt vermutlich aus dem 4. Jh., ist Teil einer Sage und wird leidenschaftlich verehrt.

Das Naturschutzgebiet Monte Cofano ist kleiner als der Zingaro Naturpark, liegt aber ebenfalls direkt am Meer und lädt somit zum Wandern und Baden ein. Ein ca. 8 Kilometer langer Wanderweg führt um den Monte Cofano herum, zur Hälfte am Meer entlang. Besonderheit des Reservats ist die Meeresstrand-Ringelblume, die es ausschließlich auf Sizilien und auch hier nur in diesem Naturreservat und den „Isole dello Stagnone di Marsala“ gibt

Ca. 12 Kilometer trennen S. Vito Lo Capo vom Naturpark Zingaro. Der Park lockt mit einer urwüchsigen, wilden Berg- und Felsenlandschaft. Die Vegetation ist karg, beinah steppenähnlich. Eine Besonderheit ist die „Palma Nana“, eine Zwergpalme, die hier sehr häufig wächst. Was die Fauna betrifft, so ist der Naturpark Heimat für 39 verschiedene Vogelarten, darunter auch seltene Greifvögel.

Das Schutzgebiet Zingaro erhebt sich direkt oberhalb der Küste, die jedoch nur an wenigen Stellen zugänglich ist. Hier jedoch finden Badefreunde paradiesisch schöne Sand- und Kiesbuchten. Besucher werden am Parkeingang mit Kartenmaterial ausgestattet. Hier findet man Beschreibungen zu Wanderwegen und –routen aber auch Hinweise zu Badebuchten.

Netter kleiner Badeort mit schönem, langem Sandstrand und türkisblauem Wasser, malerisch von kahlen Felsen gesäumt. Hier, fernab von Industrie ist das Meer sauber und auch in der Hochsaison bietet der Strand reichlich Platz. Im Ort selber locken schnurgerade breite Straßen zum Bummeln und Flanieren. Den Hauptplatz Piazza Santuario beherrscht ein mittelalterliches Kastell, das heute als Kirche genutzt wird.

Außerhalb der Hauptsaison ist Scopello nur ein winziges, idyllisches Dörfchen in kahler Berglandschaft, von dem aus der Blick wunderschön auf die Bucht gleichen Namens ist. Es lohnt sich auch, ein wenig auf dem friedlichen Hauptplatz zu verweilen und den Duft der Oleanderbüsche zu genießen. Im August allerdings ist von dieser Idylle nichts mehr zu spüren, dann wird Scopello von Touristenströmen geradezu überschwemmt. Eigentliches Ziel der Besucher ist der Naturpark Zingaro, dessen Eingang sich kurz hinter dem Dorf befindet.

Hinter dem heutigen Namen Segesta verbirgt sich das antike Egesta, das seit dem 6. vorchristlichen Jahrhundert mit den Griechen um die Vorherrschaft in der Region konkurrierte. Erhalten sind ein dorischer Tempel und ein Amphitheater, die idyllisch inmitten hügeliger Landschaft liegen. Sie sind das einzige überbleibsel einer der bedeutendsten Städte des rätselhaften Volkes der Elymer. Seltsam ist auch, dass sich in ihrer Stadt ein griechischer Tempel befand, der zudem nie fertig gebaut wurde – was ihm allerdings nichts von seiner Attraktivität nimmt. östlich des Tempels, an den Hängen des 431 m hohen Monte Barbaro, zeugen noch vereinzelte Grundmauern von der antiken Stadt Egesta. Es gibt eine Busverbindung hinauf auf den Berg bis hin zum Amphitheater, das von den Griechen zwischem dem 3. und 2. Jh. v. Chr. erbaut und später von den Römern umgebaut wurde. Heute lockt vor allem der Panoramablick von hier oben, den es allerdings zu Zeiten, als das Theater noch komplett erhalten war, nicht gab. Noch weiter oberhalb liegen eine christliche Basilika und ein Kastell aus dem 12. Jh. Wer den Fußweg zurück ins Tal wählt, wird mit einem „fotogenen“ Blick auf den Tempel belohnt.

„Selinunte“, so heißt das ausgedehnte Ruinenfeld der ehemals mächtigen Griechenstadt „Selinon“. Der Name geht auf „wilde Petersilie“ zurück, die früher in dieser Gegend sehr häufig wuchs.

Die Siedlung entstand um 650 v. Chr. zwischen den Mündungen der Flüsse Gorgo di Cottone im Osten und Selinus (heute: Modione) im Westen. Die vormals idealen Ankerplätze sind heute allerdings versandet. Im 6. und 5. Jh. v. Chr. zu seiner Blütezeit zählte Selinunte über 100.000 Einwohner, deren Reichtum durch Landwirtschaft und Handel garantiert wurde. Aus dieser Zeit stammen die aufwendigen Tempelanlagen. In vorchristlicher Zeit erlebte die Stadt eine wechselvolle Geschichte, fiel 409 v. Chr. erstmals den Karthagern zum Opfer und wurde 250 v. Chr. endgültig zerstört. Erst im 19. Jh. begannen archäologische Ausgrabungen. Heute ist die Gliederung der Griechenstadt immer noch deutlich erkennbar und teilt sich in östlicher Tempelbezirk, Akropolis, Antike Stadt und Heiligtum der Demeter. Der östliche Tempelbezirk lag außerhalb der Stadtmauern, er ist heute rund um die Uhr zugänglich, die Tempel sind mit Buchstaben bezeichnet, da die Archäologen unsicher sind, welchen Göttern sie geweiht waren.

Ca. 1,5 km südwestlich erhebt sich auf einem Hügel die Akropolis, von der man einen Teil der Stadtmauer noch gut erkennen kann. Im Inneren zeigt die schachbrettartig angelegte Straßenführung, dass planmäßige Stadtentwicklung auch damals schon bekannt war. Im Norden befand sich die eigentliche antike Stadt, deren Reste bisher noch nicht ausgegraben wurden. Etwa eine Viertelstunde zu Fuß westlich der Akropolis, jenseits des Flusses Modione, liegt das Heiligtum der Demeter Malophoros, der sog. „Apfel tragenden“ Fruchtbarkeitsgöttin. Der Tempel, in den man durch eine Säulen bestandene Eingangshalle (ein Propylon) gelangt, entstand um 550 v. Chr. auf den Fundamenten eines noch älteren Heiligtums. Die Steinbrüche „Rocche di Cusa“, aus denen das Material für den Bau der Tempel stammt, erreicht man vom Kleinstädtchen Campobello di Mazara. Das Gelände wurde wahrscheinlich um 400 v. Chr. beim Eintreffen der karthagischen Truppen abrupt verlassen. Dementsprechend vermittelt es den Eindruck, als hätten die Arbeiter erst gestern ihr Werkzeug aus der Hand gelegt.

Die Hafenstadt bietet Fährverbindungen zu den ägadischen Inseln, nach Pantelleria, Tunis oder Kelibia. Das historische Zentrum ist recht langgezogen und erstreckt sich weit ins Meer hinaus. Sehenswert sind eine Anzahl barocker Palazzi und Kirchen, sowie ein ehemaliges Araber- und Judenviertel mit einem Labyrinth kleiner, verwinkelter Gässchen. Südlich der Stadt findet man die Salinen, die bereits im Mittelalter den Wohlstand der Stadt garantierten. Bei Sonnenuntergang leuchtet das verzweigte Netz von Salzteichen und -hügel in intensiven Rosa- und Violetttönen. Auch laden wunderschöne Sandstrände zum Baden ein.

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