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Informationen und Fotos über Enna und die Provinz

Die Provinz Enna befindet sich im Inselinneren von Sizilien in den „Monti Erei“. Sie ist nur dünn besiedelt und die einzige der sizilianischen Provinzen ohne Zugang zum Meer. Neben der Hauptstadt Enna ist auch das in der Nähe gelegene Piazza Armerina mit der Villa Romana del Casale von touristischem Interesse.

Enna, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt geografisch gesehen genau in der Mitte von Sizilien. Das kleine Städtchen mit ca. 30.000 Einwohnern thront auf dem Gipfelkamm eines schroffen, fast tausend Meter hohen Felsen, dem Monte San Giuliano. Hier hat man quasi die gesamte Insel im Blick. Wenn es nicht wolkig ist, genießt man von hier oben eine fantastische Fernsicht. Enna wird auch „Belvedere“ (Aussichtspunkt) oder aufgrund der strategisch wichtigen, zentralen Lage im Inselinneren „Nabel Siziliens“ genannt.

Aufgrund ihrer strategischen Lage blickt die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück. Das antike Henna war Zentrum des Fruchtbarkeitskults der Sikuler, was durch die Griechen und den Demeterkult seine Fortsetzung fand. Im Laufe der Jahrhunderte lösten sich dann Karthager, Römer, Byzantiner und Araber als Kolonialmächte ab, bis 1087 die Normannen die befestigte Stadt Castrogiovanni gründeten. Die Geschichte Siziliens bescherte dem Ort dann noch weitere Herren, wie Staufer und Spanier.  Wie ein roter Faden zieht sich durch die Jahrhunderte, dass die Stadt zu allen Zeiten ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum für die Versorgung der Umgebung war. Dies ist auch heute noch in einem gewissen Maße zutreffend. 1926 wurde die Stadt zur Provinzhauptstadt und erhielt den antiken Namen Enna zurück. Seit 2004 ist Enna Universitätsstadt.

Die Stadt teilt sich in zwei Viertel: „Enna Alta“, die Altstadt, liegt oberhalb des modernen „Enna Bassa“, der Unterstadt.

Sehenswürdigkeiten:

Zentraler Platz ist die „Piazza Vittorio Emanuele„, beherrscht von der Chiesa di San Francesco d’Assisi mit ihrem noch original aus dem 15. Jh. erhaltenen Glockenturm. Eine weitere kleine Piazza (P. Francesco Crispi) in unmittelbarer Nachbarschaft punktet mit einem fantastischen Blick bis hin nach Calascibetta. Hier findet man auch den Brunnen (Fontana del Ratto di Prosperina), der den berühmten Raub der Demetertochter Persephone aus der griechischen Mythologie darstellt. Von der Piazza Vittorio Emanuele führt die Via Roma zur Piazza Duomo mit dem beeindruckenden Gotteshaus, das im 16. Jh. in barockem Stil neu errichtet wurde, nachdem die ursprünglich gotische Kirche aus dem 14. Jh. 1446 einem Brand zum Opfer gefallen war. Die Barockfassade mit dem quadratischen Glockenturm stammt aus dem 17. Jh. Auch das Innere des Domes ist prachtvoll ausgestattet, neben vielen Gemälden und einer kunstvollen Holzkaskadendecke findet man einen eindrucksvollen Barockaltar.

Direkt neben dem Dom beherbergt das „Museo Alessi“ neben einer Münzsammlung und mittelalterlichen Kunstwerken wertvolle Stücke des Domschatzes.

Im gegenüberliegenden „Museo Archeològico Varisano“ werden Ausgrabungsstücke der Region ausgestellt, die zum größten Teil griechischen Ursprungs sind.

Am östlichen Ende der Altstadt thront auf dem höchsten Punkt Ennas das Castello di Lombardia. Einst war es das bedeutendste Kastell Siziliens. Die erste Burg stammt aus der Zeit der Sarazenen, die heutige Struktur der Burg geht allerdings auf die Stauferzeit zurück, als Friedrich II. das Kastell erweiterte. So bietet sich dem Besucher auch heute noch eine prächtigste Burg, obwohl von den ursprünglichen 20 Türmen nur noch sechs erhalten sind. Der höchste ist der Torre Pisana, von dessen Plattform man eine fantastische Aussicht genießt bis hin zum Massiv des Ätna im Osten.

Unterhalb des Eingangs zur Burg befindet sich die „Rocca di Cerere“, ein riesiger, heute stark verwitterter Felsen. Hier stand in griechischer Zeit der Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. Von den Tempelüberresten ist wenig erhalten, die Felsenplattform bietet allerdings eine herrliche Aussicht.

Etwas abseits, in einem Park gelegen, befindet sich der „Torre di Federico II.„, ein achteckiger Wohnturm von aus der Zeit Friedrichs II., der früher durch einen unterirdischen Gang mit dem Kastell verbunden war.

Die charmante Marktstadt Piazza Armerina liegt inmitten fruchtbarem Ackerland 32 km südlich von Enna. Sie wurde auf drei Hügeln erbaut, von denen einer, der „Colle Armerino“, Namensgeber war. Für viele Besucher ist Piazza Armerina lediglich Durchgangsstation auf dem Weg zur Villa Romana del Casale. Aber das Städtchen selbst lohnt durchaus auch einen Rundgang. So laden die hübschen Gässchen rund um die Piazza Garibaldi mit ihren schmucken Palazzi, dem Garibaldi-Theater und einer Vielzahl von Kirchen zum Bummeln ein.

Hauptattraktion ist der barocke Dom, der sich am höchsten Punkt der Stadt erhebt und weithin sichtbar das Stadtbild beherrscht. Die Bischofskirche wurde ab 1604 auf den Überresten einer Vorgängerkirche erbaut, von der lediglich der gotische Glockenturm erhalten blieb. Gestiftet wurde der Neubau von der reichen Adelsfamilie Trigona. Angeschlossen an die Kirche ist ein kleines Museum (Museo Diocesano), wo Monstranzen, Gewänder und Schreine der Erzbischöfe ausgestellt sind.
Im Herzen der Stadt, an der Piazza Castello erhebt sich das Kastell Spinelli, das im 14. Jh. von den Aragoniern errichtet wurde. Da es in privatem Besitz ist, kann es leider nicht besichtigt werden.

Protagonist unter den vielen Sehenswürdigkeiten ist die römische Villa Del Casale, die unter den Hauptsehenswürdigkeiten Siziliens einen der obersten Plätze einnimmt und 1997 von der UNESCO in die Liste des „Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen wurde. Erbaut wurde die eindrucksvolle Villa im 4. Jh. n Chr., d. h. also in der Spätphase des Römischen Reiches.  Der gesamt Gebäudekomplex erstreckt sich über etwa 1,5 ha.

Unklar ist, wer der Bauherr war. Die ursprüngliche Theorie, dass es sich um den Landsitz von Marcus Aurelius Maximianus gehandelt hat, ist mittlerweile der Annahme gewichen, dass es sich bei eine eindruckvollen Villa um den Wohnsitz eines hohen römischen Staatsbeamten gehandelt haben muss. Bisher wurden ca. 50 Räumlichkeiten ausgegraben mit Thermenanlagen, Swimmingpool und Fußbodenheizung sowie Säulen, Statuen, Kapitelle und  auch Goldmünzen.

Die Gebäudereste lassen sich in vier Bereiche einteilen, die aufgrund der Hanglage jeweils auf einer eigenen Ebene liegen und über eine eigene Richtungsachse verfügen:

1.monumentaler Eingangsbereich mit drei Bögen und einem mehreckigen Hof,

2.zentraler Bereich mit rechteckigem, riesigem Freilufthof (Peristyl), Garten und Wasserbecken, sowie umgebende Räume und Basilika,

3.Komplex mit elliptischem Freilufthof (Peristyl), umgebenden Räumen und dreiliegigem Speisesofa (Triclinium),

4.Thermenanlage

Zwei Aquädukte aus östlicher und nordwestlicher Richtung versorgten die gesamte Anlage mit Wasser.

Hauptattraktion sind die bezaubernden Boden- und Wandmosaiken, die eine Gesamtfläche von rund 3.500 m² bedecken, aus etwa 120 Millionen einzelnen Steinen bestehen und in ihrer Art und Feinarbeit einzigartig sind. Klare und präzise Bilder in zahlreichen Farbnuancen zeigen Szenen aus der Mythologie oder des Alltagslebens der römischen Aristokratie. Andere sind der Natur oder Homers Gedichten geweiht. Einen großen Raum nehmen die Jagdszenen ein. Wohl das bekannteste Motiv sind die sog. Bikini-Mädchen, die 9 Grazien bei Spiel und Sport darstellen. Dass die Mosaikbilder sich noch in so einem hervorragendem Zustand befinden, ist paradoxerweise u. a. einem Erdrutsch zu verdanken ist, der die Gegend lange Zeit mit Schlamm bedeckte.

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